Reise mit dem Wind durch die Zeit.
Die Menschen haben sich schon vor vielen hundert Jahren die unendliche Kraft des Windes zunutze gemacht. Damals wurde natürlich noch kein Strom erzeugt. Die allerersten Windräder wurden vermutlich zum Schöpfen von Wasser eingesetzt.
Vor etwa 1.500 Jahren wurden die ersten Windräder zum Mahlen von Mehl gebaut. Diese Windräder werden Windmühlen genannt. Gebaut wurden sie zuerst im persisch-arabischen Raum. Dort ist ein besonders gutes Gebiet zur Nutzung der Windenergie, weil es starke Nordwestwinde mit bis zu 200 km/h gibt.
In Europa gab es vor 1.500 Jahren noch keine Windräder. Dafür gibt es zwei Hauptgründe. Der Wind weht in Europa nicht so stark wie in Persien. Und: Zu dieser Zeit gab es noch viele Sklaven und Zugtiere. Sie arbeiteten ohne Lohn und immer, wenn ihre „Besitzer“ das wollten.
Die ersten europäischen Windmühlen tauchten dann vor etwa 1.100 Jahren im Mittelmeerraum auf. Es waren steinerne Turmwindmühlen. Der Wind wurde mit Flügelkreuzen eingefangen, die mit Segeltuch bespannt waren. In Griechenland kannst du noch die Ruinen solcher Windmühlen finden.
Vor etwa 800 Jahren wurden die ersten Bockwindmühlen gebaut. Diese hatten einen großen Vorteil gegenüber den Turmwindmühlen. Sie konnten händisch in den Wind gedreht werden. Die Mühlenbesitzer mussten den gesamten hölzernen Turm, der aufgebockt war, in den Wind drehen. So konnte er bei jeder Windrichtung arbeiten.
Vor über 400 Jahren wurde die Hollandwindmühle erfunden. Jetzt musste nur mehr die Haube mit den Flügeln in den Wind gedreht werden. Das war natürlich eine Erleichterung. Dieser Mühlentyp breitete sich rasch von Holland ausgehend über ganz Europa aus.
In Retz in Niederösterreich kannst du so eine Windmühle heut noch besichtigen.
Im 19. Jahrhundert war die Blütezeit der Windräder. Die Mühlen gehörten zu dieser Zeit zum Bild einer Landschaft. Auf engstem Raum standen in Amsterdam 500 Windmühlen. In ganz Europa drehten sich rund 200.000 Anlagen. Weltweit waren sogar mehrere Millionen Windräder in Betrieb. Die Anwendungsbereiche waren sehr vielfältig. Sie wurden zum Beispiel zum Mahlen, zum Pumpen, zum Bohren, zum Sägen, zum Schleifen, zum Hämmern, zum Pressen und zum Walzen eingesetzt.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die Windmühlen durch Dampfmaschinen abgelöst. Es begann das große Mühlensterben. Das Verschwinden der Windmühlen veränderte die Landschaft. In einer Mühlenzeitschrift aus dem Jahr 1913 beklagt sich ein Mann: „Es schwindet die Romantik immer mehr, die Gegend wird kahl.“ In seiner Gegend standen von einst zehn Windmühlen nur mehr vier.
Die beiden Weltkriege haben den Rückgang der Windräder noch etwas aufgehalten. Zu dieser Zeit wurden fossile Brennstoffe knapp. Da wurde dann doch wieder auf die Kraft des Windes zurückgegriffen. Aber nach dem 2. Weltkrieg wurde der Betrieb der Windmühlen beinahe völlig eingestellt.
Vor kurzem entdeckte Dokumente zeigen, dass der österreichische Ingenieur, Josef Friedländer, die erste Windturbine im Jahr 1883 bei der internationalen Elektrizitätsausstellung in Wien präsentierte.
Die Zeit der Windräder zum Mahlen von Mehl war vorbei, aber dafür ist eine neue Ära angebrochen. Der Wind konnte für etwas Neues eingesetzt werden: die Stromerzeugung.
Nach dem Windrad bei der Ausstellung in Wien wurde im Jahr 1891 in Dänemark ein Windrad zur Stromerzeugung aufgestellt. So drehten sich in Dänemark und später auch in den USA schon vor über 100 Jahren Windräder, die Strom erzeugten. Auch in Österreich gab es in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts einige Windräder zur Stromerzeugung.
Doch dann gab es wieder einen Rückschritt für die Windenergie. Erdöl und Kohle wurden immer billiger und so waren um 1950 herum die Windräder wieder verschwunden. Maschinen, die mit Kohle und Erdöl angetrieben wurden, hatten die Stromerzeugung zur Gänze übernommen.
Bald merkten die Menschen, dass es Erdöl nicht unendlich geben wird. Die Atomkraft sollte die Lösung bringen. Ein dänischer Tischler, er hieß Christian, war von dieser Idee gar nicht begeistert. Er dachte: „Die Politiker haben gesagt, sie bauen jetzt nur mehr Atomkraftwerke. Da kann ich nicht viel dagegen tun. Aber für den Strom, den ich und meine Familie brauchen, dafür baue ich uns ein Windrad.“
Und so hat der dänische Tischler 1976 ein kleines Windrad gebaut mit dem er den Strombedarf seiner Familie decken konnte.
Die Leute, die gesehen haben, wie Christian seinen eigenen Strom erzeugt, waren begeistert. Eine neue Blütezeit der Windenergie hat begonnen.
In Österreich begann die Geschichte der modernen Windenergie in den 90er Jahren mit einigen Bastler:innen. Sie wollten ihren eigenen Strom erzeugen und meinten, dass die Windenergie ideal dafür wäre.
Das war allerdings anfangs nicht ganz einfach. Noch 1993 haben Meteorolog:nnen behauptet, dass in Österreich zu wenig Wind weht, um daraus Strom zu machen.
Einige Begeisterte ließen sich aber nicht aufhalten. Das erste moderne Windrad wurde 1994 in Wagram an der Donau in Niederösterreich aufgestellt.
Heute wissen wir, dass in Österreich durchaus genug Wind für die Stromerzeugung weht; zum Teil so viel wie knapp hinter der Nordseeküste.
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